Edmond Gashi ist jetzt im Kirchenasyl
Artikel aus: HAZ vom 01.10.2011
Göttingen. Pastor Peter Lahmann hegt keinen Zweifel daran, dass Edmond Gashi nach Deutschland gehört: Seit Freitag gewährt Lahmanns Kirchengemeinde in Gladebeck bei Göttingen dem 21-jährigen Roma Kirchenasyl – nach einem halben Jahr, das Gashi in der Illegalität verbracht hat. Ende März hat der in Uslar geborene Gashi einen Abschiebungsbescheid des Landkreises Northeim erhalten. Weil er keinen Schulabschluss hat und deswegen schlecht integriert sei, soll Gashi in den Kosovo ausgewiesen werden, seine Eltern waren von dort nach Deutschland geflüchtet. Dabei hat Gashi bereits seit seinem 18. Lebensjahr als Produktionshelfer beim Kunststoffverarbeiter Synco gearbeitet und monatlich 1400 Euro verdient. Sein früherer Arbeitgeber hatte dem Landkreis schriftlich versichert, Gashi weiterbeschäftigen zu wollen.
Nun hat sich die Kirche des 21-Jährigen angenommen und ihn untergebracht – in der Hoffnung, dass es noch eine Wende für ihn gibt. „Der junge Mann braucht dringend Ruhe, da er schwer erkrankt ist und ärztlicher Behandlung bedarf“, sagt Lahmann. „Er hat große Angst vor einer Abschiebung in den Kosovo – noch nie in seinem Leben war er in dem Land, und die Sprache spricht er auch nicht.“ Gashis Anwalt hat Antrag auf Asyl gestellt. (…)
01.10.2011 / HAZ Seite 4 Ressort: NIEDERSACHSEN
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