Protestfax /-E-Mail – Für das Bleiberecht von Shani Haliti und seine beiden Kinder Emil und Emanuel Ristic

 

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Liebe Menschen,
bitte lest euch den Text unten durch und unterstützt uns in der
Kampagne. Verbreitet die Mail gern weiter und schickt viele Faxe,
E-Mails oder Briefe an die Ausländerbehörde Erfurt. Einen Entwurf dafür
findet ihr ganz unten in dieser E-Mail.
Am 17. Dezember plant das Netzwerk break deportation eine Soliparty für
die Familie in Erfurt.

Informationen über den weiteren Verlauf und die Soliparty findet ihr
auf: http://breakdeportation.blogsport.de
Solidarische Grüße

 

Für das Bleiberecht von Shani Haliti und seine beiden Kinder Emil und
Emanuel Ristic

Shani Haliti ist ein Rom aus dem Kosovo. Er wurde gezwungen im Kosovo
Krieg in der serbischen Armee gegen Albaner zu kämpfen. Daher musste er
nach dem Krieg nach Serbien fliehen. Sein Leben war im Kosovo in Gefahr.

In Serbien wurden die beiden Kinder Emil und Emanuel geboren. Doch auch
in Serbien wurde die Familie diskriminiert und ausgegrenzt, weil sie
Roma und Muslime sind.
Die Kinder wurden in der Schule von den Mitschülern gemobbt und
geschlagen. Die Eltern der serbischen Schüler haben der Familie mit dem
Tod gedroht, wenn sie nicht verschwinden. Die Polizei schützte die
Familie nicht, sondern gab ihnen die Schuld. Die Polizei glaubte ihnen
nie, weil sie Roma sind. Für sie waren sie immer die Schuldigen, auch
ohne jeden Beweis.

Daher kam die Familie im November 2013 das erste Mal nach Deutschland.
Ihr Asylantrag wurde aber als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt, so
dass sie im Oktober 2014 gezwungen waren, wieder nach Serbien
auszureisen.
Doch schon kurz nach ihrer Rückkehr begann die Ausgrenzung und Gewalt
gegen die Kinder in der Schule wieder. Ebenso schnell kehrten die
Drohungen der Eltern der Mitschüler zurück und es kam zu Misshandlungen
durch die Polizei. Shani Haliti wurde über mehrere Stunden von der
serbischen Polizei geschlagen. Und sie kündigten ihm an, dies zu
wiederholen.

Die Familie floh daher im Januar 2015 wieder nach Deutschland. Seitdem
leben sie mit einer Duldung in Erfurt. Nach dem Ende des
Winterschabschiebestopps im März 2015 bekamen sie schriftlich die erste
Androhung der Abschiebung durch die Ausländerbehörde (ABH) Erfurt.
Durch die traumatisierenden Erfahrungen im Kosovo-Krieg und die
Diskriminierung und Misshandlung in Serbien leidet der Vater an einer
paranoiden Schizophrenie mit zeitweiser Suizidalität. Der  behandelnde
Psychiater bescheinigte Shani Haliti daher bei einer Abschiebung eine
Gefahr für seine Gesundheit und sein Leben. Die ABH wollte die Familie
trotzdem am 9. Dezember 2015 abschieben. Dies konnte nur durch ein
Kirchenasyl verhindert werden.

Die Familie musste ca. 2 Monate in einer Kirche ausharren, bis im
Februar 2016 ein Antrag bei der Thüringer Härtefallkomission eingereicht
werden konnte und dadurch ein Schutz vor Abschiebung bestand.
Als sie das Kirchenasyl verließen, konnten sie allerdings nicht in ihre
Wohnung zurück kehren. Diese wurde während des Kirchenasyls im Januar
2016 durch das Sozialamt Erfurt geräumt und alle persönlichen Sachen und
Gegenstände entsorgt. Die Familie wurde erst im Nachhinein darüber
informiert, obwohl den Behörden jederzeit bekannt war, wo die Familie
sich aufhielt. Als weitere Strafe dafür, dass sie sich der Abschiebung
entzogen hatten, verbrachten sie ca. 1 Monate in einer Erfurter
Sammelunterkunft (Turnhalle). Jetzt sind sie seit ca. 6 Monaten in einem
Zimmer in einem Container untergebracht.

Trotz seiner Krankheit und der schlechten Wohnsituation hat Herr Haliti
in den folgenden Monaten einen Deutschkurs mit Praktikum in einer Firma
absolviert. Das Recht auf Arbeit und Ausbildung werden ihm durch die ABH
Erfurt verwehrt. Er ist weiterhin aktiv bei der Gruppe Roma Thüringen
und hat auch an Demonstrationen gegen die regelmäßigen AFD
Demonstrationen in Erfurt teilgenommen und gesprochen. Die Kinder
besuchen die Regelschule und sind im Sportverein aktiv. Die
Härtefallkommission hat trotz all dieser Gründe den Antrag der Familie
auf Aufenthalt im Juli 2016 abgelehnt. Auch eine Petition beim
Petitionsausschuss des Thüringer Landtages gegen eine Abschiebung und
für einen Aufenthalt wurde im August 2016 abgelehnt.

Die letzte Chance der Familie ist nun ein Antrag auf humanitären
Aufenthalt, welchen Herr Haliti mit Hilfe seines Anwalts  am 28.07.2016
bei der ABH Erfurt gestellt hat.
Eine Rückkehr nach Serbien ist aus den oben genannten Gründen völlig
unmöglich. Dort erwarten sie Gewalt und Misshandlung durch Serben und
die serbische Polizei.
Außerdem bekommt Herr Haliti in Serbien nicht die für ihn unbedingt
notwendige medizinische Versorgung und therapeutische Behandlung. Dies
gefährdet nicht nur seine Gesundheit und sein Leben, sondern auch das
Wohlergehen seiner Kinder, die auf ihn angewiesen sind.

Zeigen wir der ABH Erfurt, dass die Familie Haliti / Ristic nicht
alleine ist und dass wir sie unterstützen, damit sie ihr Recht auf
Aufenthalt in Deutschland erhalten.

Faxt, mailt, und schreibt Briefe an die ABH Erfurt. Macht die Situation
der Familie öffentlich und sprecht verantwortliche PolitikerInnen an!

Die Familie Haliti / Ristic muss hier bleiben!


Protestfax /-E-Mail

Ausländerbehörde Erfurt
z.H. Amtsleiter Herr  Heinemann
Tel. +49 361 655-5444
Fax +49 361 655-7609
E-Mail: Auslaenderbehoerde@Erfurt.de
Bürgermeister-Wagner-Straße 1
99084 Erfurt

Sehr geehrter Herr Heinemann,
ich habe von der Situation der Familie Haliti / Ristic erfahren. Ich
wende mich nun an Sie als Verantwortlichen in der Entscheidung über den
am 28.7.2016 durch Herrn Shani Haliti gestellten Antrag auf humanitären
Aufenthalt.
Shani Haliti und seine beiden Kinder Emil und Emanuel mussten vor
Ausgrenzung und Gewalt aus Serbien fliehen. Ihr Leib und Leben ist in
Gefahr wenn sie zurück kehren müssen. Sie brauchen unseren Schutz. Dem
Antrag von Shani Haliti auf humanitären Aufenthalt muss daher unbedingt
statt gegeben werden. Er ist mehrfach traumatisiert und braucht gute
ärztliche und therapeutische Behandlung. Seine Kinder brauchen ihn und
sind auf ihn angewiesen. Es liegt in Ihrer Verantwortung das Leben von
Herrn Shani Haliti sowie das Kindeswohl von Emil und Emanuel zu
schützen.
Ich möchte Sie bitten, den Ermessensspielraum Ihrer Behörde zu nutzen
und positiv über den Antrag zu entscheiden. Für die Familie wäre das die
Rettung aus großer Not.

In der Erwartung einer positiven Antwort verbleibe ich.
Mit freundlichen Grüßen, …

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