Heute wurde die Zukunft vieler unschuldieger Menschen zerstört! Wir dulden keine weiteren Abschiebungen!
Heute, am 12. April kam es trotz massiver Proteste und Bedenken zu einer großen Sammelabschiebung nach Kosovo. Unter den Abgeschobenen waren auch viele Roma, die schon seit Jahren hier in Deutschland geduldet worden waren. Davon abgesehen, dass Abschiebungen einen gewalttätigen Eingriff in das Leben der Betroffenen darstellen und daher schon verurteilenswert sind, stellt die Abschiebung von langjährig geduldeten Roma nach Kosovo eine besondere Grausamkeit gegen unschuldige Menschen dar.
Roma im Kosovo sind eine stark diskriminierte Minderheit und sind durch rassistisch motivierte Angriffe und Ausgrenzung aus der Gesellschaft ihres Lebens nicht sicher.
Alleinerziehende Mütter, Alte und Kranke Menschen sind besonders in Gefahr. Insbesondere die gängige Praxis der zuständigen Behörden vor dem Auseinanderreißen von Familien nicht zurückzuschrecken führt zu dramatischen Schicksalen und lässt die Betroffenen in Angst und Schutzlosigkeit leben.
Auch heute hat Deutschland die Gelegenheit versäumt einen kleinen Teil der Folgen der an der Gemeinschaft der Roma begangenen Verbrechen wieder gut zu machen, indem es vor Diskriminierung und Verfolgung geflüchteten Roma Schutz gewährt. Im Gegenteil! Neues Leiden wurde verursacht unter dem, wenn nicht schnell gehandelt wird, auch ganz besonders die jüngste Generation, der hier in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Kinder zu leiden haben wird.
In einem Fall wurde eine junge Mutter mit vier kleinen Kindern (1-5 Jahre) von ihrem im Krankenhaus liegenden Mann getrennt. Ihr Mann liegt dort nachdem er im Januar 2010 bereits alleine nach Kosovo abgeschoben wurde. Dort lebte er für mehrere Monate wie ein Obdachloser auf der Straße, bevor ihm die Flucht und Wiedereinreise nach Deutschland gelang. Es gelang ihm aber nicht seine Familie wieder zu sehen. Er wurde in Bayern entdeckt und wieder in Abschiebehaft gesteckt. Nach seinem mehrmonatigen Aufenthalt im Kosovo, unter erbärmlichen Bedingungen, war er aber mittlerweile so krank, dass er in ein Krankenhaus verlegt werden musste, wo er heute noch um sein Leben kämpft. Neben schwerer Tuberkulose und einer Augenerkrankung hat er auch die psychischen Folgen seiner Erfahrungen zu bewältigen. Intensive Versuche ihre Abschiebung zu verhindern scheiterten.
Dies ist nur eines der uns bekannten Schicksale von Abschiebung. In dem Flieger saßen geschätzt bis zu 80 unfreiwillige Passagiere. Viele Tausende sollen nach den Plänen der Regierung noch folgen. Gegen diese Pläne hat sich zwar mittlerweile ein breiter Widerstand in der Bevölkerung und unter den Roma formiert, dieser wird aber bis jetzt noch nicht genug in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Jetzt ist wichtig, dass dieser Widerstand und unsere gemeinsame Bleierechtskampagne auch von den entscheidenden Personen sowie der allgemeinen Öffentlichkeit gehört wird. Es muss klar werden, dass diese Abschiebungen nicht unbemerkt und widerstandslos umgesetzt werden können. Wir brauchen die Aufmerksamkeit der Presse für die Betroffenen und den Kampf für ihr Bleiberecht, damit allen klar werden kann, dass es diese Abschiebungen nicht geben darf.
Familie Begani aus dem Landkreis Wolfenbüttel hatte Glück. Die Abschiebung der vier volljährigen Kinder konnte durch die Entscheidung eines Gerichtes verhindert werden. Die Kinder dürfen vorerst bei ihrem schwerkranken Vater in Deutschland bleiben.
alle bleiben!