2 AUGUST ROMA GENOCIDE REMEMBRANCE DAY – KUNDGEBUNG UND ERÖFFNUNG VON ZWEI AUSSTELLUNGEN ZUR SITUATION ABGESCHOBENER ROMA IN DEN WESTBALKANSTAATEN
Am 02. August 2017 findet die Eröffnung der Ausstellungen „Zur Situation abgeschobener Roma in Westbalkanstaaten“(Roma Antidiscrimination Network) und „Inside Abschiebelager“ (Bayerischer Flüchtlingsrat) im ehemaligen Gefängnis Klapperfeld, Frankfurt/Main sowie eine Kundgebung des Fördervereins Roma anlässlich des Roma Genocide Remembrance statt.
Flyer_InsideAbschiebelager_SituationWestbalkan_Klapperfeld
Im Zuge diverser Asylrechtsverschärfungen in Deutschland in den letzten Jahren
wurden die Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien zu „sicheren Herkunftsländern“ erklärt. Damit werden die
unhaltbaren Lebensbedingungen für Rom*nja in Südosteuropa, alltägliche Diskriminierung und Ausgrenzung ausgeblendet – Asylgesuche werden in der Regel in Schnellverfahren als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt. Was eine Abschiebung für die Betroffenen bedeutet, bleibt für die hiesige Öffentlichkeit in der Regel unsichtbar.
Anhand von Fotos, Interviewpassagen und Filmmaterial zeigt die Ausstellung die Situation von aus Deutschland abgeschobenen Rom*nja in den vermeintlich sicheren Westbalkanstaaten.
einen Eindruck von der Situation in sogenannten „Ankunfts- und Rückführungseinrichtungen“ in denen vor allem Asylsuchende mit „schlechter Bleibeperspektive“, darunter viele Menschen aus den Westbalkanstaaten bis zu ihrer Abschiebung oder „freiwilligen“ Ausreise leben müssen.
Mit dem 02. August wurde der Roma Genocide Remembrance Day als Datum für die Eröffnung der Ausstellungen gewählt. In einem unvergleichbaren Akt wurden am 2.8.1944 2800 Roma und Sinti bei der Auflösung des „Zigeunerlagers“ Auschwitz ermordet. Diese Aktion bildete gleichsam die Spitze der Erfassung, Verfolgung und Vernichtung der Roma und Sinti während des Nationalsozialismus. Bereits in den 30er Jahren wurden in enger Kooperation zwischen dem „rassehygienischen Institut“ des Reichssicherheitshauptamtes, verschiedenen Kriminalämtern sowie städtischen und kirchlichen Einrichtungen alle Roma und Sinti in Deutschland erfasst, vermessen, in Lagern inhaftiert und schließlich in Vernichtungslager deportiert. Etwa eine halbe Million Roma und Sinti wurden ermordet.
- August 2017
18.00 Uhr Kundgebung des Fördervereins Roma in Kooperation mit der Initiative »Faites votre jeu!« , Braubachstraße 18-22, Geschäftsstelle des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, ehemaliges Stadtgesundheitsamt, Frankfurt am Main
19.00 Uhr Eröffnung der Ausstellungen „Zur Situation abgeschobener Roma in Westbalkanstaaten“ des Roma Antidiscrimination Network/Initiative „alle bleiben!“ Flüchtlingsrat Bremen und „Inside Abschiebelager“ des Bayerischen Flüchtlingsrates
im ehemaligen Gefängnis Klapperfeld, Klapperfeldstraße 5, Frankfurt am Main