Offener Brief des Tribunal NSU Komplex auflösen mit Unterstützung der kooperierenden Theater und Organisationen gegen die Abschiebung von Selami Prizreni
Offener Brief des Tribunal NSU Komplex auflösen mit Unterstützung der kooperierenden Theater und Organisationen gegen die Abschiebung von Selami Prizreni
Selami Prizreni wurde vom Tribunal „NSU-Komplex auflösen“, das aktuell in Köln stattfindet, als Künstler und Redner eingeladen. Jedoch wurde er vor zwei Tagen abgeschoben. Dazu erklären die am Tribunal beteiligten Theaterhäuser Schauspiel Köln, Akademie der Künste der Welt Köln, Haus der Kulturen der Welt Berlin und HAU Hebbel am Ufer in Berlin:
Wir verurteilen die am 16.5. erfolgte Abschiebung von Selami Prizreni in den Kosovo aufs Schärfste! Selami Prizreni war als Teil der HipHop Gruppe K.A.G.E als Gast beim Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ eingeladen, das vom 17.-21.5. im Schauspiel Köln stattfindet. Das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ ist eine internationale, von vielen Seiten geförderte Veranstaltung, die sich mit den Versäumnissen von Politik und Sicherheitsbehörden im Kontext des NSU-Komplexes beschäftigt. Selami Prizreni sollte hier als Musiker und als Aktivist auftreten. Selami Prizreni ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, er wurde 2010 schon einmal aus Deutschland abgeschoben, wogegen er erfolgreich geklagt hat. Umso unverständlicher ist seine erneute Abschiebung. Wir nehmen die Abschiebung nicht hin, sondern fordern die sofortige Rückkehr Selami Prizrenis! Wir brauchen ihn hier, als Künstler, als Kollegen, als Kämpfer für die Rechte der Roma, als Freund!
Das Tribunal NSU-Komplex auflösen ist ein Projekt der Betroffenen des NSU-Terrors. Sie haben für diese öffentliche Auseinandersetzung Gäste eingeladen. Selami Prizreni ist einer von ihnen. Seine Abschiebung verhindert diese Auseinandersetzung. Wir fordern daher die Behörden des Bundes und des Landes NRW auf, die Rückkehr von Selami Prizreni noch heute zu ermöglichen.
Erstunterzeichner*innen:
Thomas Laue, Chefdramaturg des Schauspiel Köln, Köln
Ekaterina Degot, Künstlerische Leiterin Akademie der Künste der Welt, Köln
Bernd M. Scherer, Intendant Haus der Kulturen der Welt, Berlin
Annemie Vanackere, Intendantin HAU Hebbel am Ufer, Berlin
Dr.in Johanna Schaffer, Professorin Kunsthochschule Kassel
Bjørn Melhus, Professor Kunsthochschule Kassel
Paula Bulling, Comiczeichnerin
Madeleine Bernstorff, Filmkuratorin / Autorin
pong film (Alex Gerbaulet, Caroline Kirberg, Merle Kröger, Philip Scheffner)
Konstanze Schmitt, Künstlerin
Ulf Aminde, Professor für Zeitbasierte Künste, *foundationClass, Kunsthochschule Weissensee
Birgit Weyhe, Autorin / Zeichnerin
Florian Wüst, Filmkurator Transmediale
Nadja Krüger, Filmemacherin
Dr. Ulrike Klöppel, Institut für Europäische Ethnologie; Humboldt-Universität zu Berlin
Todd Sekuler, Institut für Europäische Ethnologie; Humboldt-Universität zu Berlin
Cem Kaya, Filmemacher
Jörg Franzbecker, Kurator M.1 Hohenlockstedt / Arthur Boskamp-Stiftung
Nanna Heidenreich, Professorin für Digital Narratives – Theory / ifs internationale filmschule köln
Mareike Bernien, Kunsthochschule Kassel
Claudia Hummel, Institut für Kunst im Kontext, Universität der Künste Berlin
Natascha Sadr Haghighian, Künstlerin, Hochschule für Künste, Bremen
Johannes Paul Raether, Professor Kunstakademie Düsseldorf
Bini Adamczak, Autorin
Alice Romoli, Peng! Collective
Dagi Knellesen, Historikerin
Udo Richter, Schwarze Risse Berlin
Prof. Birgit Hein, Vizedirektorin Sektion Bildende Kunst
Tasja Langenbach, Künstlerische Leitung, Videonale Bonn
Doris Liebscher, Juristische Fakultät Humboldt Universität Berlin
Heimo Lattner, Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart
Max Linz, Autor / Regisseur
Ayşe Güleç, Community Liaison documenta 14
Anna Anders,Professorin Universität der Künste Berlin,Fakultät Gestaltung
Karola Gramann, Künstlerische Leitung Kinothek Asta Nielsen e.V., Frankfurt a.M.
Thomas Kilpper, Künstler
Kutlu Yurtseven, Musiker
Tunçay Kulaoğlu, Autor, Dramaturg, Filmemacher Anna Heilgemeir, stadt von unten, Berlin
Aurora Rodonò, Universität Köln
Maja Figge, Universität der Künste Berlin
Prof. Juliane Karakayali, Evangelische Hochschule Berlin Katharina König-Preuss, MdL DIE LINKE Thüringen
Ulaş Sener, Universität Potsdam
Kornelia Kugler, Systrar Productions
Sebastian Bodirsky, Video-Editor
Dr. Hussein Jinah, BMA ver.di
Romin Khan, ver.di Bundesverwaltung
Jule Sievert, Kulturmanagerin
Prof. Ove Sutter, Kulturanthropologie, Universität Bonn
Prof. Karin Michalski, KHM Köln
Rixxa Wendland / Christian Obermüller, KuratorInnen spot the silence
Daniel Poštrak, Filmemacher
Michael Willenbücher, Techniker, HU Berlin
Marion von Osten, Künstlerin
ninotschka, Künstlerinnenkollektiv
Annika Hoegner, Künstlerin
Ulrike Steglich, Publizistin
Dr. Daniel Bendix, Universität Kassel
Naomi Hennig, Kuratorin / Künstlerin
Suza Husse, Kuratorin
Aysun Bademsoy, Filmemacherin
Markus Dorfmüller, Fotograf
Robert Burghardt, stadt von unten, Berlin
Kerstin Honeit, Kunsthochschule Kassel
Renate Lorenz, Professorin für Kunst und Forschung, Akademie der Bildenden Künste Wien
Thorbjoern R. Christiansen, Künstler
Renee Uta von der Lippe, Historikerin
Sabine Heinz, Informationswissenschaftlerin
Prof. Dr. Daniel Loick, Goethe Universität Frankfurt
Andreas Siekmann, Künstler
Alice Creischer, Künstlerin
nGbK, neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin
Ballhaus Naunynstraße, Berlin
District Berlin
Alpha Nova Galerie, Berlin
Vierte Welt, Berlin
After the Butcher, Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen, Berlin
Bundes Roma Verband e.V.
Roma Art Action
Initiative alle bleiben!
Roma Antidiscrimination Network
Roma Center Göttingen e.V.
Romadness Strange Movies Production
Sächsischer Flüchtlingsrat e. V.
Selbstuniversität e.V., Berlin
Raumerweiterungshalle, Berlin
Buchladen zur schwankenden Weltkugel, Berlin
Betonsalon, Berlin
glokal e.V., Berlin
Kassel Postkolonial
Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt
Stadtrevue-Kollektiv, Köln
liberté pour tous