Rassismus: Versicherung zahlt nicht weil der Verunglückte Rom ist

2014-06-05 19_54_08-Blic Online _ RASIZAM Osiguranje ne da novac jer je nastradali Rom

Rassismus: Versicherung zahlt nicht weil der Verunglückte Rom ist
Die Familie von Mileta Nikolić (26), der vor zwei Jahren in einem Verkehrsunfall ums Leben kam, hat keinen Anspruch auf den ihr zustehenden Schadensersatz.
 
Im Antwortschreiben der „Takovo Versicherung“, das der Zeitung „Blic“ zur Einsicht vorlag, lehnt die Versicherung die Zahlung des Schadensersatzes ab und führt an „dass es zu einer ungewöhnlich großen Anzahl von Unglücken gekommen sei, in denen eine große Zahl Roma beteiligt gewesen seinen – im Auto unseres Versicherungsnehmers befanden sich sogar sieben“.
Diese skandalösen Ausführungen sind im Bericht an die Nationalbank Serbiens zu lesen, unter deren Aufsicht die Versicherungshäuser stehen und bei der die Familie von Mileta Nikolić eine Beschwerde eingelegt hatte.
 
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Mile Nikolić, war bei einem Autounfall auf der Strasse Pančevo – Novi Banovci bei Alibunara ums Leben gekommen, als Beifahrer in einem „Opel“, der auf einen nicht gekennzeichneten auf der Strasse geparkten LKW auffuhr. Da er seine Ehefrau Maja Novakov und drei Kinder hinterließ, hat sich die Familie mit einer Schadensersatzforderung an die „Takovo Versicherung“ gewandt, in der das Fahrzeug versichert war. Der Anwalt der Familie Darko Lazarević betont, dass die Versicherung jegliche Zahlung ausdrücklich verweigere, obwohl alle gesetzlichen Vorraussetzungen erfüllt seien.

 
„Da Nikolić Beifahrer im Unfallwagen war, ist das Recht seiner Familie auf Schadensersatz für den Tod einer nahestehenden Person vollkommen unstrittig. Das Fahrzeug, in dem er sich befand, war registriert und versichert und es gibt keinerlei Gründe für eine Ablehnung. Wir versuchen auf allen Wegen zu einer Einigung zu kommen und haben uns sogar an die Nationalbank Serbiens gewandt. In dem von der „Takovo Versicherung“ an die Nationalbank gerichteten Schreiben lehnt sie unsere Forderung ab und legt ein dem Verunglückten und dessen Familie gegenüber rassistisches, die Menschenrechte und andere Rechte verachtendes Verhalten an den Tag“, erklärt Lazarević. Das Antwortschreiben auf Anforderung der NBS aus dem Jahr 2012 ist von der Generaldirektorin der „Takovo Versicherung“ Snežana Živković unterzeichnet.
 
„Ein Versicherungshaus darf keinesfalls betonen, welche Nationalität der Verunglückte hat und diese Tatsache als Begründung verwenden, weswegen keine Entschädigung gezahlt werden könne. Aus dem Hause „Takova“ wurde anlässlich eines mündlichen Versuchs der Einigung verlautet, dass es um ungebildete Roma ginge, die keine Einkünfte hätten, was eine erneute Erniedrigung darstellt“, hebt Rechtsanwalt Lazarević hervor. Maja Novakov, die Ehefrau des verunglückten Mileta, sagt sie sei enttäuscht und fühle sich gedemütigt: „Mit ihrer Antwort, dass Roma häufig sterben wollen sie sagen dass wir lügen. Wie soll ich den Kindern erklären, dass sie kein Geld geben, weil Roma häufig sterben? Wir leben schon am Rand des Elends, und sie erkennen uns auch noch die Grundrechte ab, die wir haben“, sagt Maja Novakov.
 
„Takovo“: Es gibt keinen Rassismus
„Der Beschluss über die Schadensersatzforderung und die Antwort auf die Beschwerde sind weder rassistisch noch erniedrigen sie die Geschädigten, sondern ersuchen um die angemessenen und notwendigen Beweise, aufgrund deren es möglich ist, die Schadensgrundlage und Schadenshöhe zu ermessen. Keines der angeführten Dokumente enthält die zitierten Begründungen und deswegen sind weder der Beschluss über die Schadensersatzforderung noch die Antwort auf die Beschwerde ein Beispiel für die Verletzung von Menschenrechten und Diskriminierung aufgrund der Nationalität. Wir stellen kategorisch fest, dass in diesem Fall keine menschenrechtsverletzende Massnahme oder Behandlung beabsichtigt war“ heisst es aus der Versicherung.
http://www.blic.rs/Vesti/Hronika/471077/RASIZAM-Osiguranje-ne-da-novac-jer-je-nastradali-Rom
Blic, Boris Vuković | 05. 06. 2014. – 17:41h |

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