30 Jahre AK Asyl: das waren nicht nur 30 Jahre Kämpfe für
Flüchtlingsrechte, sondern auch immer Unterstützung von kämpfenden
Flüchtlingen. Gegen Rassismus ging für uns immer in Widersprüchen: mit
und ohne Flüchtlinge, denn: Antirassismus ist nicht nur Unterstützung,
sondern auch Eigeninteresse. Eigeninteresse an einer Welt ohne
Rassismus, ohne Abschiebungen, Sondergesetze, Ausgrenzung und
rassistische Gewalt. Bis heute.
Und 30 Jahre AK Asyl ging nie ohne Euch! Deshalb: kommt vorbei, feiert mit,
bringt Eure Erfahrungen ein.
Euer AK Asyl
Programm:
15. Mai:
VA mit Dejam Markovic´: „Über die Lage vieler Roma in Südosteuropa und
die Rolle Deutschlands in der EU-Roma-Politik“, Apex, 20 Uhr: Die Medien
wissen es längst und im Allltagswissen ist es auch längst angekommen:
Roma aus Serbien und Mazedonien sind Wirtschaftsflüchtlinge.
Menschenrechtsaktivist_innen aber zeichnen ein anderes Bild: andauernde
und systematische Diskriminierung bestimmen ihre Erfahrungen. Der AK
Asyl hat deshalb Dejan Markovic´ aus Belgrad eingeladen. Markovic´ war
von 2008 – '09 Beauftragter der serbischen Regierung für
Minderheitenangelegenheiten und 2011 Sekretär des Europäischen
Roma-Jugendforums für die Region Balkan. Heute ist er Projektkoordinator
im Belgrader Roma Center für musische Bildung. Er unterstützt
alltäglich auch aus Deutschland abgeschobene Jugendliche. In der Praxis
geschult kennt sich Markovic´ auch in der Rolle Deutschlands in Brüssel
hinsichtlich der Rechte der Roma aus. Insbesondere über dieses Thema
wollen wir an diesem Abend mit Dejan Markovic´sprechen.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Göttinger Bündnis
Bleiberecht für Roma und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
18. Mai:
Jakobikirchhof, Die rassistischen Pogrome und Anschläge von
RostockLichtenhagen, MannheimSchönau, Hoyerswerda, Mölln und vielen
anderen Städten vor etwa 20 Jahren, nahm die damalige CDU/FDP
Bundesregierung sowie die SPD, die in der Opposition war, zum Anlass,
1993 das Recht auf Asyl faktisch abzuschaffen. Sie wollten den „Zustrom
von Ausländern stoppen“, um den vermeintlichen Frieden in der BRD
wiederherzustellen.
Wir wollen diesen Jahrestag zum Anlass nehmen, um mit Euch zusammen am 18. Mai
gegen Rassismus auf die Straße zu gehen.
Zusammen
kämpfen gegen Rassismus und für ein freies und selbstbestimmtes
Leben! Organisiert von verschiedenen antirassistischen Gruppen und
Einzelpersonen
22. Mai:
Demonstration gegen die Innenministerkonferenz in Hannover,
gemeinsame Abfahrt 16:09 ab GÖ Hbf. Treffpunkt um 15:45 am Hbf GÖ:
Auch dieses Jahr mobilisieren die Jugendlichen ohne Grenzen (JOG) gegen
die Innenministerkonferenz. Da diese aktuell in Hannover statt finden wird,
laden wir euch alle ein, mit uns zusammen nach Hannover zu fahren. JOG
steht für den kontinuierlichen Kampf ums Bleiberecht.Und die aktuellen
Abschiebungen und Abschiebeversuche insbesondere gegen hier
aufgewachsenen Flüchtlingskindern sind Grund genug, den Innenministern
den Marsch zu blasen. Die Jugendlichen ohne Grenzen bringen es auf den
Punkt, wenn sie sagen: „Dulden heißt beleidigen!“ Bleiberecht für Alle!
Jetzt sofort!
http://konferenz.jogspace.net/2013/04/02/11-jog-konferenz-in-hanover-von-21-bis-24-mai-2013/
28. Mai,
VA mit Sebastian Friedrich zu „Antimuslimischer Rassismus“, 20 Uhr,
Juzi: Nicht erst seit dem 11. September 2001 ist antimuslimischer
Rassismus in deutschen Medien virulent. Bereits vorher wurde medial ein
Negativbild über "den Islam" gezeichnet - häufig vor dem Hintergrund der
Idee vom "Clash of Civilization". In Folge der Anschläge vom 11.
September 2001 nahm quantitativ die negative Berichterstattung über
Muslim_innen in Deutschland stark zu. Dabei wurde der Islamdiskurs in
den letzten Jahren insbesondere mit Themen wie innere Sicherheit,
Unterdrückung bspw. von Frauen, "Integration" und soziale Ungleichheit
verknüpft. Diese Verschränkungen haben häufig antimuslimische Effekte.
Sebastian Friedrich (Berlin/Duisburg-Essen) ist Redakteur bei
kritisch-lesen.de, aktiv bei der Kampagne für Opfer rassistischer
Polizeigewalt Berlin (KOP) und Herausgeber und Autor des 2011
erschienenen Sammelbandes "Rassismus in der Leistungsgesellschaft"
(edition assemblage, Münster).
In Kooperation mit der Anarcho-Syndikalistischen Jugend (ASJ) Göttingen
31. Mai,
Fishbowl-Sofalounge zu „30 Jahre antirassistische Bewegung in
Göttingen“ in der Alten Fechthalle, Geiststr. 6: Im Jahr 1981
organisierten sich Flüchtlinge im damaligen Hotel Astoria. Ihr Kampf war
Anstoss für eine breite Mobilisierung und letztendlich für die
Entstehung des AK Asyls 1982. In den jahren bis heute hat der AK, wie
so viele Gruppen und Organisationen durch die Bewegungszyklen hindurch
einiges durch gemacht: Spaltungen und Abgrenzungen, powervolle Aktionen
und erfolgreiche Kampagnen und Mobilisierungen ebenso wie
niederschmetternde Niederlagen und Rückschläge. Zwischen der Wut über
die Abschaffung des GG § 16 1992 und der Freude über die
Wieder-Abschaffung der Gutscheine schlug das emotionale Pendel der
Bewegung hin und her. Die alltägliche Drohung mit Abschiebung und die
andauernde Angst beim Gang zur Ausländerbehörde waren ständiger
Begleiter.
Welche gravierenden Veränderungen gab es in all den
Jahren, welche Fehlentwicklungen und Erfolgsgeschichten? Vor welchen
Herausforderungen stehen wir und was gilt es zu lernen und zu erkämpfen?
Diese und andere Fragen wollen wir uns und euch am Freitag, den 31. Mai
in der Alten Fechthalle stellen. Eingeladen sind junge und ältere
AktivistInnen mit und ohne Pass. Ein kleiner Begrüßungssekt, ein paar
Häppchen und kurze Video- inputs werden für die notwendige Lust auf die
Debatte sorgen.